Mein Vereinskollege Michael Zeller (rechts)  und ich stellen hier unsere Broncos vor.

Bilder vom Original

Angeregt durch Bilder und Recherchen im Internet, begannen wir zu Beginn des Jahres 2002, uns einen alten Traum zu erfüllen: Der Bau einer großen Bronco. Manch einer mag sie hässlich finden, wir finden sie absolut faszinierend. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir sie in den 70-er Jahren noch live am Himmel erleben konnten. Die Fa. Multek bietet zwei Broncos an, die XXL sollte es sein mit ca. 1,80 m Spannweite, die Motorisierung  natürlich umweltfreundlich elektrisch. Power wollten wir aber schon ein bisschen haben und damit gingen die Meinungen auseinander, Bürstenmotoren oder  brushless. Da Michel bereits erfolgreich brushless-Motoren selbst gebaut hatte, war für ihn die Sache schnell klar. Es sollten zwei Selbstgebaute sein, im Direktantrieb mit 12 x 6-Luftschrauben an 10 Zellen Sanyo 2400-er. Ein kurzer Blick in die Hobbykasse erledigte diese Variante für mich recht schnell, da für zwei Bürstenlose und zwei entsprechende Regler schnell über 1 Kilomark fällig wurde, für den preiswerteren Selbstbau der Motoren konnte und wollte ich mich nicht erwärmen. Also erkundigte ich mich nach der konventionellen Variante. Nach längerem Hin- und Her kam folgende Motorisierung zustande: 2 x Speed 600 BB 12 V mit Kruse 2,4 : 1 und Luftschrauben 11 x 8 (CAM Prop) an 14 Zellen ebenfalls Sanyo 2400-er.

Ende Februar lagen dann zwei größere Kartons der Fa. Multek bei mir vor. Der erste Blick ließ mich schon ein wenig erschaudern: Neben einigen ABS-Teilen sah ich nur Holz, Holz, Holz und einen Plan, keinen "Schnellbaukasten" der gewohnten Art, hier präsentierte sich ein länger dauernder Arbeitsauftrag. Nach dem Motto "Frisch gewagt ist schon halb fertig !" legten wir los und beendeten nach vielen Diskussionen über den Ein- und Ausbau der verschiedensten Teile und viiiielen Arbeitsstunden  Ende Mai unser Projekt erfolgreich. Als dann die Maschinen so vor uns standen waren alle Mühen vergessen, saustark (pardon) standen sie da. Würden sie aber auch so fliegen ?? Obwohl wir beide sehr erfahrene Modellflieger sind (bei mir sind es 37 Jahre), zitterten dann doch die Knie etwas vor dem Erstflug. Michel startete zuerst und....lag fast auf der Schnauze. Der Grund: Eine falsche Schwerpunktsangabe im Plan (2 cm zu weit hinten) und zuviel EWD.(2,5 Grad). So gewarnt, konnte ich erstmal den Empfängerakku  ganz nach vorne verfrachten, die Löcher im SLW nachfeilen (EWD 1,5 Grad) und siehe da, die Sache lief gar nicht schlecht, angesichts meiner "Billigmotorisierung". Einziges Problem: Das Hauptfahrwerk ließ sich nicht korrekt einfahren, ein kleines Manko, das sich nach dem Austausch der Servos gegen solche mit 39 Ncm aber rasch erledigt hatte.
Das Flugbild ist absolut begeisternd, realistische Steigflüge (mittlerweile mit 15 Zellen) und bestechende schnelle Überflüge im Tiefflug mit anschließendem Hochziehen, halbe Rolle und zurück, so ist die Bronco in ihrem Element, aber auch ganz langsam geflogen, zeigt sie ein super Flugbild.
Und die Modelle im Vergleich? Es mag überraschend sein, die Unterschiede in der Motorisierung treten fliegerisch nur wenig in Erscheinung. Eine bessere Steigleistung und etwas längere Flugzeiten sind dank des besseren Wirkungsgrades bei Michels Brushless-Motoren festzustellen und er kann durch die in seiner Maschine eingebauten Klappen (s. Bild) beim Landen noch gemütlicher anfliegen. 
Die Flugzeiten, eine bei Elektrofliegern bedeutsame Größe, liegen bei meiner Maschine zwischen ca. 5,5 Minuten (Vollgas) und 8,5 Minuten (Sparflamme) mit den 2400-er Akkus. Versuche mit den neuen 3300-er NiMH pushed stehen noch an, verlängern aber den Spaß garantiert.

Wahnsinn ! 7.7.02 Test mit den neuen GP 3300 (15 Zellen) Pushed & Matched by Hopf, Power in allen Lagen und 12 Minuten Flugzeit !

Bilder zum Genießen

 

 

   

Einige Daten meiner Bronco

Hersteller Multek Modellbau
Maße Spannweite ca. 1,78 m;   Länge 1,43 m;   Höhe ca. 0,44 m
Masse (flugbereit) ca. 4150 g
Motorisierung Speed 600 BB 12 V mit Getriebe 2,4 : 1
Motorströme (15 Zellen) ca. 32 Amp. mit Latte 11x6 ; ca. 38 Amp. mit 11 x 8 (CAM Prop. Graupner)
Standschub (14 Zellen) 22 N mit 12,5 x 6;    18 N mit 11 x 8;   20 N mit 11 x 6 (APC)

 

Luftschraubentechnisch habe ich einiges einfach ausprobiert und dazu vorher im Internet geeignete Berechnungsprogramme konsultiert. Letztendlich haben sich, bei der vorliegenden Motorisierung, 15 Zellen an 11 x 7 APC als die gelungenste Variante herausgestellt.
Ich habe dabei bewusst auf maximale Flugzeiten zugunsten der etwas besseren Steigleistung  verzichtet. Die Motoren werden mit dieser Konstellation und dank großer seitlicher Kühlluftzuführungen direkt auf die Kollektoren, im normalen Flugbetrieb nur mäßig warm.
Im rechts gezeigten kleinen Bild sieht man die Kühlluftöffnungen direkt links unter der Fläche und eine kleinere Öffnung über der Propellernabe.

 

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